Vorsicht, Fälschung!

Die Frage, wie weit man Fotos trauen kann, ist keineswegs neu. Schon die großen Meister wie Ansel Adams oder Cartier-Bresson bearbeiteten ihre Negative und Abzüge, beim Playboy (aber keineswegs nur da!) wurden schon immer Pickel entfernt und Hüften verschmälert. Seit der Transformation zur digitalen Fotografie sind Manipulationen alltäglich. Instagram-Filter, Photoshop, Beautyretusche, Fotomontage, Composing – nur ein paar Stichworte, die das große Feld der Veränderungen des fotografischen Ausgangsmaterials skizzieren. Die Diskussion hat aktuell wieder Fahrt aufgenommen durch die Möglichkeiten mithilfe von künstlicher Intelligenz. Plattformen und Engines wie Dall-E, Midjourney oder Supermachine „lernen“ in atemberaubenden Tempo und generieren Bilder, die von echten Fotos kaum (noch) oder gar nicht zu unterscheiden sind. Eine Entwicklung, die vor allem unter den Aspekten der Glaubwürdigkeit und des Werts eines Fotos genau und kritisch beobachtet werden sollte. Wie ich jetzt darauf komme? Alison Jackson (*1970, https://www.alisonjackson.com) verfolgt schon lange den Ansatz der Manipulation. Die britische Fotografin arbeitet gerne mit Doppelgängern von Promis und Schauspielern und erarbeitet Fotos, die am Ende so aussehen, als hätte sie ein Paparazzo geschossen. Trump beim Sex, Camilla Parker Bowles mit Whiskey und Zigarette, die Queen auf dem Klo – Bilder, die unglaubliche Assoziationen auslösen. Aber eben alles Fake. Im NRW-Forum Düsseldorf sind ihre Bilder jetzt ausgestellt. Nicht nur da heißt es heutzutage mehr denn je: Genau hinschauen!

Ach ja, zum Bild: Die Dame steht natürlich nicht im Hausflur der Nummer 90, sondern in einer Dachgeschosswohnung - ich habe zwei Fotos in Photoshop zusammenmontiert...